Sofie Lazarsfeld * 26. Mai 1882 in Troppau
† 24. September 1976 in New York
An dieser Stelle werden Persönlichkeiten der Psychologie kurz und allgemein verständlich in Wort und Bild dargestellt. Es handelt sich um Personen - von Josef Breuer bis Josef Rattner - die sich in und um die (Individual-) Psychologie einen Namen gemacht haben. Dabei steht die Sichtweise des Autors auf diese Person im Vordergrund.
Die Cartoons zu den Persönlichkeiten sollen Merkmale herausstellen, die die Persönlichkeit auszeichnet. Das dies auf humoristische Art geschieht, gedenkt auch der Tatsache, dass Humor in der Individualpsychologie einen , insbesondere in der Beratung, festen Platz hat.

Biographien

 

Alfred Adler 1870 - 1937
Rudolf Dreikurs 1897 - 1972
Viktor Emil Frankl 1905 - 1997
Erik Blumenthal 1914 - 2004
Josef Rattner 1928 geboren

Betrachtungen

Josef Breuer 1842 - 1925
Sigmund Freud
1856 - 1939
Alfred Adler 1870 - 1937

Carl Gustav Jung
1875 - 1961
Rudolf Dreikurs 1897 - 1972

Oskar Spiel 1892 - 1961
Sofie Lazarsfeld 1882 - 1976
Manès Sperber 1905 - 1984

Erik Blumenthal 1914 - 2004

Medard Boss 1903 - 1990
Viktor Emil Frankl 1905 - 1997
Josef Rattner 1928 geboren

 
 

Zeichnung:  
Martin Mohr

Künstler und Kirchenmalermeister
Wohnt in München
Mehr unter: www.dermohr.net

 

Ist sie so etwas wie die ältere Schwester von Simone de Beauvoir und Alice Schwarzer? Ihr bekanntestes Werk „Wie die Frau den Mann erlebt“ erregt jedenfalls einiges Aufsehen. Sofie Lazarsfeld widerspricht darin der geläufigen Überzeugung, die klassische Rollenverteilung sei naturgegeben. Sie zeigt, wie sehr sozio-kulturelle Umstände und ihr Einfluss auf die individuelle Lebensgestaltung von Frauen und Männern das herrschende Geschlechterverhältnis begründen und zementieren. Als ihr Buch 1931 erscheint, hat Sofie Lazarsfeld bereits einige Jahre als Beraterin und Publizistin gearbeitet; seit 1926 bietet sie individualpsychologische Eheberatung an, befasst sich vorwiegend mit Erziehungs-, Ehe- und Sexualproblemen.
Als Kind jüdischstämmiger Eltern war sie Ende der 90er Jahre nach Wien gekommen, hatte dort den Rechtsanwalt Robert Lazarsfeld geheiratet. Beeinflusst vom Zeitgeist des Wiener fin de siècle findet sie ihre geistige Heimat in der sozialistischen Bewegung. Nach dem ersten Weltkrieg engagiert sie sich mit ihrem Sohn Paul in der sozialistischen Kinderfreundebewegung, die stark von der zeitgenössischen Reformpädagogik geprägt ist. In den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Individualpsychologie, vor allem in der Theorie des Gemeinschaftsgefühls findet die Kinderbewegung  ihren psychologisch-pädagogischen Unterbau. 1920 schließt sie sich dem Kreis um Alfred Adler an und wird zu einer seiner treusten und engagiertesten Wegbegleiterinnen. Mit zahlreichen Vorträgen und Publikationen trägt sie bei zur Verbreitung und Weiterentwicklung der Individualpsychologie in Europa. So geht etwa der Begriff „Mut zur Unvollkommenheit“, wie er heute im individual-psychologischen Kontext verwendet wird, auf Sofie Lazarsfeld zurück. 1932 organisiert sie die erste individualpsychologische Sommerschule. Unter dem Druck des Naziregimes geht sie 1938 nach Paris, emigriert nach dem Tod ihres Mannes 1941 in die Vereinigten Staaten. Ihre individualpsychologische und schriftstellerische Tätigkeit setzt sie fort und engagiert sich bis zu ihrem Tod an der Alfred-Adler- School of Individualpsychologie.

(erschienen 2008)

Autorin:  

Regula Hagenhoff

Dipl. Logopädin, Individualpsychologische
Beraterin und Sozialtherapeutin 
Leiterin des Adler Dreikurs Institutes

 

 

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 04. December 2010